Das Unternehmen Sanitätshaus Erling wurde 1955 von Horst Erling in Schwäbisch Hall gegründet. Es konzentrierte sich zunächst auf den Bereich Groß- und Kleinorthopädie. Vier Jahre später, im Jahr 1959, wurde ein Sanitätsfachgeschäft eröffnet, das von Horst Erlings Ehefrau Irmgard Erling geleitet wurde. Die Tochter Roswitha Erling erlernte den Beruf des Bandagisten und arbeitete nach ihrer Ausbildung im Unternehmen mit.
Nach 17 Jahren in den Räumlichkeiten der Mauerstraße 3 zog das Unternehmen am 18. Mai 1972 in größere Betriebsräume in der Neuen Straße 6 um. Dieser Umzug erfolgte unter anderem, weil Udo Leser, der Schwiegersohn der Eheleute Erling, in das Unternehmen eintrat. Mit dem Eintritt von Udo Leser vergrößerte sich auch der Bereich des Sanitätshauses auf etwa 70 Quadratmeter, während die Werkstätten nun über doppelt so viel Fläche verfügten. Obwohl Udo Leser zunächst als Angestellter tätig war, wurde er am 31. Juli 1973 ein stiller Gesellschafter in der Firma.
Zu dieser Zeit befand sich das Unternehmen in der Innenstadt und präsentierte sich mit fünf großen Fensterflächen, die regelmäßig von Fachdekorateuren gestaltet wurden. Diese Gestaltungselemente wurden zu einem prägenden Merkmal des heutigen "Hauses der Gesundheit". Um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, wurde nach einem eigenen Geschäftshaus gesucht. Am 14. Mai 1979 erwarben die Eheleute Erling und Leser ein Geschäftshaus in der Nähe der Neuen Straße 6 mit der Adresse "Hinter der Post 2" (heute Sparkassenplatz 2).
Im März 1981 legte Udo Leser erfolgreich die Meisterprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Oberbayern in München ab. Ende 1982 zogen sich die Eheleute Erling aus dem aktiven Geschäftsleben zurück und gingen in den Ruhestand.
Leider erwies sich die Bausubstanz des erworbenen Hauses als unzureichend, und aufgrund von Fundamentarbeiten für einen benachbarten Neubau musste das geplante Umbauprojekt in einen vollständigen Abriss und Neubau des Sanitätshauses Erling umgewandelt werden. Die Eröffnung des neuen Hauses fand am 5. März 1983 statt, wurde jedoch von der schweren Erkrankung und dem anschließenden Tod von Roswitha Leser, geb. Erling, überschattet.
Trotz dieses Rückschlags setzte das Unternehmen seine Arbeit mit viel Energie und Fleiß fort. Mit der tatkräftigen Unterstützung der zuverlässigen Mitarbeiter entwickelte sich das Unternehmen kontinuierlich weiter. Neben einer erweiterten Produktpalette im Sanitätssortiment gewann auch der Reha-Bereich zunehmend an Bedeutung.
Am 1. September 1988 trat die dritte Generation in das Unternehmen ein, als Sandra Leser, die jüngere Tochter von Udo Leser, ihre Ausbildung zur Bandagistin begann. Im Jahr 1996 absolvierte sie erfolgreich ihre Meisterprüfung.
Aufgrund des stetigen Wachstums und des steigenden Platzbedarfs musste zusätzliche Lagerfläche angemietet werden. Dieses Problem wurde durch den Erwerb eines Grundstücks im Industriegebiet Kerz gelöst. Hier wurde ein neues Geschäftshaus mit einer Gesamtfläche von 900 Quadratmetern errichtet.
Das Sanitätshaus Erling beschäftigt derzeit 20 Mitarbeiter und bildet jährlich ein bis vier Lehrlinge aus. Das Sortiment umfasst maßgefertigte Prothesen, Orthesen, Bandagen, Rollstuhlversorgungen, Homecare-Hilfen und vieles mehr.
Am 1. Januar 2009 wurde das Einzelunternehmen in die Sanitätshaus Erling GmbH & Co KG umgewandelt. Im Laufe der Jahre wurde eine Filiale in Schwäbisch Hall betrieben, die jedoch Ende 2017 geschlossen wurde. Derzeit werden Alternativen für eine neue Filiale geprüft.
Im Juni 2020 übergab Udo Leser das Unternehmen an seine Tochter Sandra Lenz (geb. Leser), die seitdem die Geschäfte des Sanitätshauses Erling führt. Mit ihrem Engagement und ihrer Fachkompetenz führt sie das Erbe der Familie Erling fort und sorgt dafür, dass das Sanitätshaus Erling weiterhin eine vertrauenswürdige Anlaufstelle für Menschen mit Gesundheitsbedarf ist.